Wieso fragt sich
der Mensch nach dem Sinn des Lebens? Oftmals fragen sich die Menschen
nach einem Sinn im Leben wenn sie enttäuscht oder unglücklich sind
oder ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat der völlig neue
Anforderungen stellt. Dabei kann die Frage jedes mal aufs neue
gestellt werden da der Mensch seine Urteilsperspektive unendlich oft
ändern kann sodass eine universell gültige Antwort auf die Frage
nach dem Sinn des Lebens ausbleibt. So sind es häufig die kleinen
Dinge im Leben denen man selbst einen Wert zumisst und durch das auf
sie zuarbeiten oder behalten dem Leben einen Sinn geben. Weiterhin
kommt man bei der Frage nach dem Sinn nicht an den Religionen vorbei,
welche an den Gläubigen eine Vielzahl von Geboten und Verboten
richtet.
Wieso sehnt sich
der Mensch nach einer Religion die ihm vorschreibt was er zu tun und
zulassen hat? Der Mensch verfällt wenn er zu frei ist und zu viele
Möglichkeiten hat leicht in eine Sinnkrise. Deswegen ist es ein
Leiden welches eher in Überflussgesellschaft auftaucht. Die
Religionen bieten dagegen einen Leitfaden wie man sein Leben richtig
zu führen hat und eine Begründung weshalb man so zu handeln hat.
Schon in der
Antike versuchten sich Philosophen an der Beantwortung der Frage nach
dem Sinn des Lebens. In der Regel war die Antwort das Glückseligkeit
das höchste Gut ist und das ihr Erlangen das Leben bestimmt. Bei der
Definition von Glück spalteten sich jedoch die Meinungen.
So ist nach Platon
Glück durch das richtige Zusammenspiel dreier Seelenteile zu
erreichen, welche im einzelnen Vernunft, Mut und Begierde sind. Das
Ziel ist es durch dieses Zusammenspiel einen harmonischen gerechten
Menschen zu bilden.
Sein Schüler
Aristoteles dagegen beschreibt, das Glück nur durch die stetige
Tätigkeit des Geistes zu erreichen ist.
Im Mittelalter
verlor die Philosophie an Bedeutung und die Religion rückte in diese
Lücke. In Europa dominierte schließlich das Christentum, welches
somit das alleinige Glückseligkeitsmonopol inne hatte. Die
Erreichung des Glückes war durch Befolgen der sakralen Gebote zu
erreichen bis man im Spätmittelalter zu der Erkenntnis kam das man
schon im Leben die Vereinigung mit Jesus Christus anstreben muss.
Erst
in der Neuzeit durch die Aufklärung begann man die christlichen
Lehren zu hinterfragen und den Mensch in den Mittelpunkt zu setzen,
welcher selbst als Individuum Glück anstreben soll. So fragt Ludwig
Feuerbach : „Verliert nicht das Leben gerade durch das
Jenseits, in dem es erst einen Sinn finden soll, allen Sinn, allen
Zweck?“ Nach Immanuel Kant darf
der Mensch sich nicht seinen wechselhaften Gefühlen, Bedürfnissen
und Trieben hingeben sondern der Vernunft und der Moral.
Mit dem
Epochenumbruch fand schließlich eine Entmystifizierung der Welt
durch die enormen wissenschaftlichen Fortschritte um 1900 statt. Die
Vorgänge der Natur waren nun mehr und mehr erklärbar und Gott als
Kreationist der Welt wurde überflüssig und unglaubwürdig.
Friedrich Nietzsche rief in einem seiner Werke aus „Gott ist tot!
Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!“ und beschrieb damit
die Ablösung Gottes durch den Menschen als überhöhtes gottgleiches
Wesen. So soll der Mensch nach der Idee des Nihilismus nach Friedrich
Nietzsche seine alten Wertvorstellungen fallen lassen und sich neue
suchen und nach der besten Form seines Ichs zu streben.
Tobi
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen