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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Rituale



RITUALE

Was sind Rituale?
Ein Ritual zeichnet sich im Grunde durch ein wiederholtes und immer gleich bleibendes wiederholtes Vorgehen aus, das nach einer festgelegten Ordnung vollzogen wird.
Demnach können Rituale sowohl Glaubenszeremonien, als auch die ganz alltägliche Tagesroutine sein. Der folgende Text bezieht sich jedoch nicht auf diese kleinen gewöhnlichen ,,Zeremonien”, wie die übliche Tasse schwarzer Tee am Frühstückstisch oder das gemeinsame Abendessen mit der Familie um 19.30 Uhr, sondern auf die Auslebung, die Rolle und Erläuterung von Ritualen im christlich-religiösen Kontext:

Sowohl früher, als auch heutzutage sind Rituale feste Bestandteile des menschlichen Alltags. Früher hatten Rituale im kirchlichen und religiösen Sinne einen anderen Stellenwert, als in der heutigen Gesellschaft. Dieser Sachverhalt resultierte aus dem Versuch sich mit Hilfe der Bibel oder anderen religiösen Schriften, wie etwa dem Koran oder der Thora, die Geschehnisse in der Welt zu erklären. Aus diesem Grund waren deutlich größere Teile der Gesellschaft sehr gläubig bzw. gottesfürchtig, was sich auch in der Auslebung und in der Wichtigkeit von religiösen Ritualen wiederspiegelte.
Im 21.Jahrhundert hat sich die Rolle religiöser Rituale radikal verändert, was auch durch neue technische und wissenschaftliche Errungenschaften vorrangetrieben wurde. Der Trend neigt zur Eventreligion, was sich in der Bedeutung der Rituale zeigt - Sind kirchliche Rituale ,,ausgestorben”?:
Die kirchliche Trauung, die Taufe oder auch die Konfirmation oder Kommunion bildeten noch vor einigen Jahrzehnten die Stützen christlichen Glaubens, beziehungsweise christlich-religiösen Denkens. ,,Man macht das halt so!”, das würden viele Menschen heutzutage  auf die Frage nach dem Sinn christlich-religiöser Rituale antworten. Rituale werden von großen Teilen der Gesellschaft nicht mehr auf Basis einer festen Überzeugung vollzogen, sondern weil sie dazu beitragen, die eigene Rolle in der Gesellschaft zu definieren und zu festigen. Der Mensch versucht sich mit Hilfe von Ritualen, die demnach vermehrt einen gemeinschaftsbildenen Wert besitzen, sich zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppen oder Einstellungen zugehörig zu machen. Dabei spielen religiöse Motive mittlerweile häufig nur noch eine geringe Rolle.
Gehen Rituale also aufgrund von gewandelten Motiven verloren?
Nein- Denn das Ritual an sich bleibt bestehen. Es haben sich lediglich die Beweggründe der Menschen verändert, die an diesen Ritualen teilnehmen. Darüberhinaus können Rituale im christlich-religiösen Zusammenhang nur schwer verloren gehen, da sie wie im Abschnitt zuvor erläutert, mit gesellschaftlichen Zwängen zusammenhängen.

Schränken Rituale im christlich-religiösen Kontext also ein?
Die Antwort auf diese Frage ist fallabhängig, denn die Menschen sind grob in mehrere Obergruppen einteilbar: religiös Überzeugte, von der Gesellschaft beeinflusste ,,Gläubige” und Atheisten bzw. Menschen die sich dem gesellschaftlichen Druck entziehen.
Religiös Überzeugte und Atheisten sind von dem Zwang der gesellschaftlichen Vorstellungen mit Hilfe von religiösen Ritualen zu entsprechen gelöst. Die religiös Überzeugten, sind von den ursprünglichen christlich-religiösen Vorstellungen, wie ihr Name schon sagt, überzeugt und fügen sich demnach dem Druck der von großen Teilen der Gesellschaft aufgebaut, nicht.
Die Atheisten sind ebenfalls unbeeinflusst, da sie nicht bereit sind den gesellschaftlichen Idealen Folge zu leisten und sich somit nicht über religiöse Rituale definieren. Das bedeutet nicht, dass Atheisten eine Art ,,Außenseiter” Rolle in der Gesellschaft annehmen, sie definieren sich nur mithilfe anderer Werte bzw. anderer Handlungen.
Die dritte und größte Obergruppe sind die von der Gesellschaft beeinflussten ,,Gläubigen”. Sie sind diejenigen, die sich dem gesellschaftlichen Druck Rituale zu vollziehen fügen und beugen.  Die kirchliche Trauung, die Taufe oder auch die Konfirmation werden gefeiert, um seinen ,,Platz” in der Gesellschaft zu repräsentieren.

Christlich- religiös geprägte Rituale sind heutzutage nicht ausgestorben, da sie nachwievor bestehen, jedoch vermehrt aus anscheinend nicht religiösen Motivationen vollzogen werden. Das herkömmliche Ritual gibt es demnach weiterhin, es befindet sich nur in einem von der Gesellschaft beschleunigten Wandel.
Dieser Wandel schafft Unfreiheiten, die diejenigen, die sich diesem daraus resultierenden Druck nicht entgegen lehnen können massiv einschränken. Diese Teile der Gesellschaft ,,feiern” Rituale nur, weil ,,man es so macht”.  






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Was bedeutet Freiheit?

                        
Das Thema Freiheit war und ist ein stark diskutiertes Thema, und wird es auch vielleicht immer sein.
Werfen wir einen Blick auf unsere heutige Welt, wird es umso deutlicher wie stark, einflussreich und wichtig „Freiheit“ ist.

So stelle ich mir die Frage, was wir denn eigentlich unter „Freiheit“ verstehen. Mir wird deutlich, dass der erste Gedanke den man mit diesem Begriff verbindet ist, tun & lassen zu können, wonach einem ist. Mir ist klar, dass allein nur das nicht Freiheit ausmachen kann. Freiheit ist vielleicht gar nicht nur diese Assoziation die wir fast immer mit diesem Begriff in Verbindung setzen...

Denke ich an Freiheit, füllt sich meine Vorstellung mit den unterschiedlichsten Begriffsdefinitionen. Das Bild meiner Vorstellung bestückt sich mit Philosophen, Menschen, Protesten und Religionen die sich mit Freiheit auseinander setzten und es auch immer noch tun. Letztendlich weiß ich, dass Freiheit mit Unabhängigkeit von Äußerem, Innerem oder durch Menschen oder Institutionen (Staat, Gesellschaft, Kirche, etc.) bedingtem Zwang zu tun hat. Ich möchte aber wissen, was Freiheit noch alles bedeuten kann, was der Mensch allgemein unter Freiheit versteht und was sie im Sinne der Religion bedeutet. All dies wird der Fokus meiner Recherche sein.
Wieso verbinden wir so oft „Unfreiheit“ und Einschränkungen mit der Religion, und denken diese würden von der Religion verursacht werden?

Zunächst fiel mir bei meiner Recherche auf, dass Auffassungen zu Freiheit, oft Definitionen enthielten wie etwa, dass Freiheit eine Möglichkeit sei, ohne Zwang zwischen allen Möglichkeiten auswählen zu können, Freiheit sei das Fehlen von (meist unerwünschten) Eigenschaften oder Dingen, Freiheit sei das Gegenteil von Gefangenschaft.
Das alles fasst eigentlich genau die vorhin angesprochene „ erste Assoziation“ zusammen, die wir immer mit dem Begriff Freiheit verbinden.
Für den Menschen bedeutet also Freiheit in erster Linie, ohne jegliche Hürden, Einschränkungen und Zwänge seinem Verlangen, Wünschen bzw. Trieben folgen zu können, es sei ein Recht und eine Möglichkeit zur Selbstbestimmung um seinen Willen auszudrücken.
Möchte ich nun Freiheit in Verhältnis zu Religion setzen sehe ich, dass das Verhältnis von Religion und Freiheit seit vielleicht schon Jahrhunderten schwer belastet ist. Religion wurde oft verwendet, um Unfreiheiten religiös zu begründen. Sowohl die Leibeigenschaft als auch das Verbot von Büchern, Tanz, musikalischen Stilrichtungen, Kleindungsstilen und anderen Lebensfreuden wurden und werden zum Teil bis heute von religiösen Vertretern umgesetzt.
Die zwei Religionen, in denen ich mir die Bedeutung der Freiheit anschauen möchte, sind das Christentum und der Islam.

Was bedeutet Freiheit im Sinne des Christentums und Islams?

Was bedeutet Freiheit im Islam, ist es die Lossagung von Gottes Geboten?
Laut dem Islam, hat der Mensch immer die freie Wahl etwas zu tun oder nicht zu tun, der Mensch habe gewisse Richtlinien und Grenzen, allerdings sind diese nicht von einer Institution oder einem Menschen bestimmt, sondern von Gott. Nun könne er sie befolgen oder nicht.
Ich kann mit dieser Aussage nicht ganz zustimmen. Zunächst stimmt es nicht, dass der Mensch eine freie Wahl hat etwas zu tun oder nicht zu tun, es gibt einige Verbote (z.B. das bekannteste Beispiel, der Verzehr von Schweinefleisch), des Weiteren stimmt es nicht ganz, dass der Mensch entscheiden kann, ob er den Vorgaben folgen möchte oder nicht, denn das hängt zum Teil auch stark von dem ab, in welchem Land dieser Mensch lebt.
Beispielsweise im Iran, wo ein Islamischer Staat regiert, sind klare Regeln, Gesetze gesetzt, welche eine Befolgung voraussetzen. Doch hierbei muss stark davon unterschieden werden, dass in diesem Beispiel, so wie oft Politik mit Religion vermischt wird, und das Religion von jedem anders interpretiert und ausgeführt werden kann. Dadurch werden zum Beispiel Unfreiheiten mit Religion begründet, obwohl die Religion diese Unfreiheit nicht anspricht.
Auch weiß ich, dass obwohl im Iran ein Staat regiert, der viele Gesetze mit der Religion begründet, die Menschen sich vielen Zwängen nicht unterwerfen, sich oft nicht an Vorschriften halten und diese auch im Privaten nicht ausführen bzw. ausleben.

Damit möchte ich sagen, dass die Menschen in erster Linie nicht die Religion missachten, sondern das herrschende System und ihre Auslegung des Qurans, die so gestaltet wird wie es ihnen Recht ist.

Meine Arbeit mit dem Film „Persepolis“, in dem der Freiheitsbegriff eine führende Rolle übernimmt, spiegelte dies wieder und machte deutlich, dass Menschen vielleicht Freiheiten besitzen, diese nicht wahrnehmen und nach mehr, absolutem streben. Aber gibt es diese vollkommene/absolute Freiheit?
Ich bin mir sicher, dass es diese nicht gibt. Wäre eine absolute Freiheit immer gut? Wer versichert, dass dies denn immer gutes für die Menschen bedeutet?
Die Menschen, welche am Anfang des Filmes präsentiert werden, müssen nicht Kleidungsvorschriften befolgen, dürfen uneingeschränkt feiern und ja irgendwie scheint es als hätten sie sogar ein wenig das Recht ihre Meinung zu äußern (vgl. die junge Marjane lässt alle wissen, dass der Nachbarsjunge „dafür aufkommen muss“, dass sein Vater ein kommunistischer „Menschenkiller“ ist). Doch „absolut frei“ waren sie auch nicht (vgl. Marjanes Onkel ist in Haft, da er gegen den Shah ist).

Nach Aufständen, das Eintreten der Mullahs und das einhergehende Vertreiben des Shahs aus Persien, werden Menschen in größerer Zahl festgenommen zudem wird ihnen die Entscheidungsfreiheit genommen (vgl. Marjanes Nachbarin wir aufgefordert ihren Sohn in den Krieg zu schicken). Frauen müssen nun Kopftücher tragen und das gewisse Maß an Meinungsfreiheit, welches es vorher gab, wird genommen, denn von nun an darf Marjane nicht einfach so ihre Unzufriedenheit über die Regierung preis geben (vgl. wird von Lehrerin und Schulleitung ermahnt).
Den Menschen fiel, so wie oft, erst nachdem alles weg war auf, wie gut es ihnen doch ging.

Dies unterstreicht wieder, das in dem Land vorher zwar auch der Islam existierte, jedoch nicht extrem ausgelebt und radikal vorgeschrieben wurde. Somit ist es immer eine Auslegungssache und wir können nicht die Religion die Schuld der Unfreiheit zuweisen.
Wirft man einen Blick in das Christentum, sieht man, dass sich die bekannten 10 Gebote sehr gut auf den Freiheitsbegriff anwenden lassen.
Diese Gebote sagen dem Christen, explizit was er tun und lassen soll. Beispielsweise wird gesagt, der Mensch solle nicht töten, einen Ehebruch eingehen oder das Hab und Gut des Nächsten begehren. Es wird zwar vorgeschrieben, was der Mensch machen darf und was er unterlassen solle, doch es sind negative Dinge von denen abgehalten werden soll (z.B. Mord, Habgier).
Wie die Figur Marjane im Film sagt „hat Freiheit immer einen Preis“, in ihrem Fall mussten sie ein neues Regime, welches sie mehr unterdrückte als Freiheit spüren zu lassen, in Kauf nehmen. Bei einer vollkommenen Freiheit wäre der Preis, wahrscheinlich, dass jeder das ausführen würde was er wolle und somit andere vielleicht sogar in ihre Freiheit einschränken würde, so dass es im schlimmsten Fall in all dem endet wovon die Religionen aufhalten wollen (z.B. das Hintergehen von Menschen oder Mord).

So komme ich zu dem Schluss, dass allein aufgrund mancher Ungenauigkeiten (Auslegungen, Interpretationen), nicht instinktiv behauptet werden kann, dass Religion unfrei macht. Alle Religionen haben einen gemeinsamen Kern, sie wollen den Menschen frei machen, jeder auf seiner Art (genauso wie jeder Mensch auch ein unterschiedliches Bild von Freiheit besitzt, gehen Religionen unterschiedlich an den Freiheitsbegriff heran). Daher dient eine Religion vielleicht als ein Weg für den Menschen um für sich, sei es geistlich oder sonst auf welche Weise, Freiheit zu erlangen und sich frei zu fühlen.

                                   http://blog.acton.org/wp-content/uploads/2013/07/religious-freedom.png 

 







Religion: Rebecca Fröhlich  
Essay

Wenn Kinder Fragen stellen…..Was ist Freiheit?/Was macht frei?
Freiheit spielt vor allem in den Weltreligionen eine zentrale Rolle. Somit ist Freiheit im Christentum aber auch im Islam ein Gut, welches jedem zur Verfügung stehen muss, denn Freiheit ist eine Gabe Gottes. So heißt es auch im Islam, dass Freiheit ein wesentlicher Bestandteil der Natur des Menschen ist („Gott hat uns frei geschaffen“). Dabei muss die Freiheit der Seele im Einklang mit dem Geist stehen. Die ist ein Zeichen der Unterordnung Gottes, sodass Gott “seinen Thron im Herzen des Gläubigen errichten kann“. Freiheit gehört nach dem Islam zu den Menschenrechten.
Dennoch bestimmt das heutige Gesellschaftssystem welches Maß an Freiheit jedem zusteht. Materielle Güter stehen über dem Freiheitsgedanken. Eine Demokratie in der wir leben muss eigentlich den gleichen Zugang zur Freiheit für jeden garantieren, denn nur so ist das Streben nach Freiheit möglich. Desto mehr Geld jedoch einem zur Verfügung steht, desto mehr Freiheiten resultieren daraus und desto unabhängiger ist man von anderen.
Gibt es denn dann überhaupt eine Freiheit? Oder existiert sie nur als Illusion? Wenn nicht jeder die gleiche Freiheit ausleben kann, ist Freiheit dann überhaupt gerecht? Im Islam steht die Freiheit immer in Verbindung mit Gerechtigkeit, somit kann in Ungerechtigkeit keine Freiheit existieren. Das System in dem wir Leben macht uns in gewisser Weise unfrei und zwingt uns zur Anpassung. So kann ein modernes Leben uns ein Stück Freiheit rauben bzw. uns mal mehr oder weniger in der Selbstverwirklichung hemmen.
Nicht nur das System begrenzt unsere Freiheit auch wir selbst. Begrenzen wir unsere Freiheit nicht selbst, indem wir Mitmenschen als Beeinträchtigung oder auch Bedrohung der eigenen Freiheit sehen und uns von dem eigenen Egoismus leiten lassen? Freiheit verbindet Menschen miteinander und schließt dabei den Egoismus aus. Ein Mensch kann nur frei sein, wenn er sich von seinem eigenen Egoismus löst. Im Buddhismus liegt die wahre Freiheit, orientiert an diesem Gedanken, im rationalen Denken und der Mensch sollte sich von keinerlei Emotionen und egoistischem Denken leiten lassen.
Das christliche Freiheitsverständnis steht in Verbindung zu dem Liebesgebot „Liebe deinen nächsten wie dich selbst“, sodass jeder Mensch auch auf die Bedürfnisse der anderen achten muss und nicht nur auf seine eigenen. Danach gilt auch das Prinzip „Meine Freiheit ist auch deine Freiheit“. Deshalb liegt es auch zum größten Teil an uns, wie begrenzt unsere Freiheit ist. Auch äußere Lebensbedingungen spielen eine Rolle. Um die Freiheit ausleben zu können, muss der Mensch eine Lebensform wählen, die Freiheit nicht zurückhält sondern dazu beiträgt diese auszuleben. Die Selbstentfaltung spielt dabei eine entsprechende Rolle. Somit bestimmt die Freiheit die Art und Weise wie man lebt und somit auch die Identität die man auslebt bzw. annimmt. Durch Freiheit wird unser Leben zum Teil vorbestimmt.
Da das Leben endlich ist, unsere Zeit oft fremdbestimmt wird, bedeutet Freiheit auch über die eigene Zeit selbst zu bestimmen. Oft können wir jedoch diese Freiheit nicht voll ausschöpfen, wenn wir uns nicht von den gesellschaftlichen Zwängen abwenden. Auch verlernen wir dadurch, die Zeit, die uns bleibt, für uns selbst zu nutzen.
Jede Freiheit kann aber nicht genutzt werden, oder steht nicht zur Verfügung, wenn die allgemeinen Rahmenbedingungen dafür nicht gegeben sind.
Diese Freiheit ist in einer Diktatur oder ohne freie Religionswahl somit nicht möglich.

Traumkinder












Quelle:

Was bin ich wert?

Der Duden definiert den Wert als eine, einer Sache innenwohnende, Qualität, aufgrund derer sie in einem gewissen Maße begehrenswert ist (und sich verkaufen, vermarkten lässt). Selbstwert bezeichnet psychologisch gesehen, die emotionale Einschätzung des eigenen Wertes. Es handelt sich also um eine subjektive Bewertung. In Umfragen und im Gespräch mit Mitmenschen fällt auf, dass die Mehrheit ein sehr geringes Selbstwertgefühl hat. Doch was sind die Ursachen dafür und gibt es eine Möglichkeit den Selbstwert zu steigern und wenn ja welche?
Ausgangsproblem für einen Mangel an Selbstwert ist das permanente Vergleichen und Messen von Eigenschaften sowie der eigene Perfektionswunsch und das Gefühl, nie die gestellten Anforderungen oder eigenen Erwartungen zu erfüllen. Es herrscht sowohl ein intrinsischer als auch ein extrinsischer Druck.
Eines der geläufigsten Beispiele ist das Schulsystem. Gute Noten und Bildung werden heute automatisch mit Intelligenz assoziiert. Intelligenz bestimmt den Marktwert und ist deshalb eine gesellschaftlich anerkannte Maßeinheit für Wert, wie die Definition des Dudens bereits gezeigt hat. Diese Haltung wird uns ständig vorgelebt und zugeredet, weshalb wir uns persönlich ebenfalls danach bewerten und messen. Denn daraus wird nicht nur Erfolg, Geld und Glück gefolgert, sondern auch allgemeines Ansehen und Anerkennung von Familie, Freunden, Bekannten und Fremden. Prüfungen und Noten lassen Intelligenz also definierbar und messbar erscheinen.
Bildungssysteme bestehen daraus, die Bevölkerung einheitlich disziplinieren und erziehen zu wollen, da dies dem nationalen und globalen Wohl dienen soll. Konkurrenz dient hier als natürliches Selektionsmittel und ist darauf bedacht, das Beste auswählen zu können, um einen möglichst großen Gewinn zu erzielen. Kreativität und das Hinterfragen werden so gut wie möglich eingedämmt, da diese Eigenschaften nicht direkt messbar sind und somit keinen direkten Vergleich ermöglichen. Laut einer Studie sinkt die Fähigkeit, mehrere Lösungswege in Erwägung zu ziehen, statt eindimensional und linear zu denken drastisch ab dem Beginn des Schulbesuches. Während im Alter von 3-5 Jahren 98 % diese Fähigkeit besitzen, haben nur 32 % der 8-10 Jährigen diese Fähigkeit und lediglich 10 % der 13-15 Jährigen sind in der Lage, unangepasst zu denken. Gerade einmal 2% der über 25 Jährigen besitzt noch diese Fähigkeit, was zeigt das fast jeder mit dieser Möglichkeit geboren ist, sie aber durch die Standardisierung des Systems nahezu eliminiert wird.
Wir sind also gefangen in einem System, das die maschinelle Perfektion der Massen anstrebt. Dieser Gedanke spricht jedoch gegen die Natur eines Menschen, insbesondere eines Kindes, das noch nicht durch die jahrelange, man kann schon fast sagen Manipulation, getrimmt wurde, zu gehorchen und noch natürliche Neugier und eine eigene Denkweise besitzt. Jedoch soll Individualität vernichtet werden, da Hinterfragen eines Menschen durch seine persönliche Sichtweise die Gefahr von Aufständen, Revolutionen und Umbrüchen birgt und den Frieden gefährdet, der allgemeine Ruhe sowie weniger Aufwand für das System bedeutet, da man weder Geld noch Mühe in Veränderungen stecken muss. Wir sind alle Untertanen eines mächtigen Systems und einer scheinbar unbesiegbaren Autorität, leider aber auch freiwillige Untertanen. Natürlich stimmen wir Entscheidungen wie G8 nicht vollständig zu und kritisieren permanent die Lehrer, die Schule, den Staat. Es muss immer ein Schuldiger gesucht werden, als würde das Finden eines Sündenbocks das Problem erheblich verbessern. Dieses kritische Hinterfragen wird natürlich in der Schule gefördert aber nur die passive und theoretische. Niemand würde wollen, dass ein einzelner oder eine kleine Gruppe einen allzu starken Eigenwillen entwickelt, sich plötzlich gegen dieses System erhebt und aktiv dagegen vorgeht. Wir können also niemand anders dafür verantwortlich machen, dass die Dinge uns nicht passen, wenn wir nicht bereit sind uns für Veränderung einzusetzen. Und hierbei beginnt auch der eigene Wert eine Rolle zu spielen:
Es herrschen vermutlich bei jeden Menschen, egal wie selbstbewusst oder selbstverliebt er von außen und oberflächlich erscheinen mag, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und Erfolgen. Denn Perfektion wird nicht als etwas Göttliches und Unrealistisches, sondern als Norm, lediglich eine Erfüllung der gestellten Forderungen, gesehen. Das Beste erfüllt gerade mal die Erwartungen und selbst dann wird dies immer abgewertet durch den Neid der Anderen und dem Gefühl, es nicht wirklich verdient zu haben und nur durch Zufall oder Glück dies erreicht zu haben. Aber vor allem das ständige Bewerten eines Wesens im Vergleich zu einem Anderen, zerstört Selbstwertgefühl. Man kann eigentlich einen Apfel nicht mit einer Birne vergleichen, da es sich um zwei verschiedene Objekte handelt, aber trotzdem würde man sich den Preis, die Größe und die Qualität anschauen und zu einer Konklusion kommen, was gekauft werden sollte. Dieses Beispiel zeigt die Sinnlosigkeit von Vergleichen zwischen ungleichen Gegenständen. Doch warum verstehen wir das nicht wenn es um Lebewesen geht? Ursprünglich sollte Konkurrenz zur Motivation dienen, etwas zu erreichen, doch nun wird es als Druckmittel verwendet und diejenigen, die dem nicht standhalten können, sind in unsrer Gesellschaft zum Scheitern verurteilt, werden als schwach, dumm oder einfach unfähig beurteilt. Ausüben von Druck durch Konkurrenz dient also als Probe, ob die Persönlichkeit dem System und seinen Hürden standhält, was der einzige Weg zum Erfolg sein soll.
Eine andere Sichtweise auf Wert, anders als die weltlichen Messbarkeiten, ist die Liebe. Während Selbstwert negativ von außen beeinflusst werden kann, kann dies auch positive Eigenschaften mit sich bringen. Die Erkenntnis, dass man unabhängig von jeden Verhalten und Erfolg von jemandem unterstützt und geliebt wird, ist eine Entlastung. Und diese Liebe ist auch recht häufig vorhanden z.B. bei Eltern, Großeltern, Geschwistern, Haustieren oder Freunden, sie wird jedoch nicht konkret zum Ausdruck gebracht bzw. uns direkt bewusst. Deshalb suchen wir stattdessen Anerkennung, die wir glauben nur durch Leistung zu erreichen. Selbst vor Gott glauben wir erst durch gute, religiöse Taten seine Liebe erreichen zu können, doch diese Annahme ist falsch und sicherlich auch nicht von Gott gewollt. Denn der Mensch ist für Gott ein Ansprechpartner, unabhängig von dessen Aussehen oder Erfolg. Er feiert den Menschen als Kreation von Leben und möchte, als der Schöpfer dessen, ihm nahe stehen. Gott liebt jeden Menschen bedingungslos und der Glaube an Gott bedeutet keine Demonstration der Treue und des Glaubens sondern die Annahme dieser Liebe. Dadurch entsteht das Gefühl von Nähe und dieser Faktor bildet die Grundlage für die Selbstliebe, und diese ist wiederum eine Voraussetzung für die Nächstenliebe. Denn das Anerkennen und Annehmen von Gottes Liebe erschafft weitergeführt eine Kreislauf von Steigerung des Selbstwertes und der Zuwendung gegenüber anderen, welche dann von dem Anderen angenommen wird und dessen Selbstwertgefühl steigert und darüber hinaus das Glücksgefühl, jemand anderen etwas Nicht-Materielles und Unmessbares zu schenken und die Freude des Anderen zu erfahren.
Würden man nun ganz der Norm, die ursprüngliche Frage mit einer einzigen richtigen Antwort beantworten müssen, wäre dies unmöglich, da wir sehen, dass Selbstwert, wie die meisten Dinge, eigentlich nicht messbar ist. Ein Mensch ist also weder 6,6 noch 13,4 Punkte wert und somit auch nicht mehr oder weniger als jemand anders. Durch die Zweifel an uns selbst und die Überforderung die der permanente Zufluss von Informationen verursacht, fühlen wir uns jedoch gezwungen, alles zu bewerten und zu vergleichen, um entscheiden zu können wieviel Wert wir jemandem oder etwas zusprechen. Es geht also letztendlich um Kontrolle. Doch eigentlich fördern wir dabei Zerstörung einer ganzen Gesellschaft, obwohl wir genau das Gegenteil durch die Standardisierung beabsichtigen. Jedem Menschen muss bewusst werden, dass es jemanden gibt, der einen allein dafür liebt, das er ist und man nichts leisten muss um dies zu erreichen. Gleichzeitig sollten wir aber auch Andere wertschätzen und lieben und als Verbündete statt Feinde durch die Welt gehen. Denn ein unterdrückendes System ist nur so stark wie der Wille Derjeniger, die sich, ohne zu hinterfragen, dem System unterwerfen. Wir brauchen eine neue Denkweise. Als Ansatz dienst folgende Sichtweise, wobei diese natürlich variieren wird, da wir ja nun mal nicht alle gleich denken: Wir benötigen Veränderung, aber wie? Entweder wir sind der festen Überzeugung, dass wir, da wir ja alle unzufrieden sind, gegen Probleme vorgehen, aber nicht halbherzig sondern mit fester Überzeugung und Wunsch nach Veränderung, was aber problematisch ist, insofern als das man keine ganze Bevölkerung sofort aktiv gegen ein „bewährtes“ System aufbringen kann. Oder andrerseits kann man anstatt wieder den äußeren Einflüssen die Schuld für das eigene Denken zuzuschreiben, seine eigene Einstellung ändern. Schule, Noten, Beruf und die daraus hervorgerufene Konkurrenz sind Teil unseres Lebens, sollten jedoch nur einen geringen Teil unseres Lebens einnehmen. Statt sein Leben der Perfektion und dem Gefallen aller zu widmen, sollte man sich sich selbst widmen, das heißt man sollte die Freizeit als wichtigen Teil des Lebens sehen, die uns die Möglichkeit zu Entfaltung gibt und zwar ohne Erfolgsdruck sondern mit Spaß, Genuss am Jetzt und der kreativen Freiheit, die uns sonst nicht gegeben ist. Ziel ist es also sich von äußeren Umständen zu lösen und kleine Unzufriedenheiten auszublenden, sie keine Macht mehr über uns haben zu lassen. Ein Beispiel hierfür ist die Kunst, denn ein Mensch kann frei sein eigenes Kunstwerk gestalten ohne dabei darauf achten zu müssen, ob ein Bild am Ende naturalistisch, eine allgemein angesehenes Qualitätszeichen, ist sondern einfach um den Prozess zu genießen, in dem er frei und ganz spontan nach dem eigenen Willen etwas Einzigartiges erschafft. Denn genau das ist der Ausweg und die Befreiung aus dem System, sie ist allein Kopfsache. Wenn wir wollen, können wir uns davon lösen Dinge zu bewerten, insbesondere uns Selbst und uns endlich den Selbstwert zusprechen, den wir alle bereits besitzen. Dieser ist wie gesagt nicht messbar, es zählt das Wesentliche, allein das Vorhandensein. So kommen wir zu dem Schluss, dass man Selbstwert nicht messen kann, aber jeder Mensch etwas wert ist und zwar unvorstellbar viel. Der Selbstwert ist einfach die Fähigkeit diesen bewusst wahrzunehmen und anzunehmen.


Dienstag, 28. Oktober 2014

Selbstliebe

Selbstliebe oder zumindest Selbstakzeptanz, nicht zu verwechseln mit Selbstverliebtheit oder Arroganz, ist selten geworden. Das ist ungesund, und zwar in nicht geringem Maße, denn es schlägt auf unsere Psyche und wirkt sich somit auf unsere ganze Persönlichkeit, unser Handeln, unser Verhalten anderen gegenüber und auch auf unseren gesamten Lebensweg aus.

Viele unserer Schlüsselentscheidungen im Leben hängen von unserem Selbstwert ab: Bin ich dieser Aufgabe gewachsen? Bin ich dafür gut genug? Und natürlich ebenfalls diese Fragen die die Reaktion der Umwelt mit einbeziehen: Was wird mein Umfeld davon halten? Kann ich mit der Reaktion darauf umgehen? All diese Fragen stellen wir uns weil wir Angst haben, Angst etwas zu verlieren, Angst negative Rückmeldung zu erhalten, ja Angst nicht mehr geliebt und akzeptiert zu sein wenn wir Entscheidungen fällen die nicht im Vorfeld Bestätigung durch Andere erfahren haben. Nun warum machen wir unsere Entscheidungen, die doch unsere Zukunft betreffen abhängig von Anderen? Wir tun dies, weil wir uns selbst nicht genug akzeptieren und lieben können, wir schaffen es nicht uns selbst diese Bestätigung und somit den Mut verleihen eine Entscheidung zu 100% alleine zu fällen.

"Die Gesellschaft übt Druck aus" - Ja das tut sie, doch man kann sich dem entziehen, oftmals ist es nämlich nicht die Gesellschaft direkt bzw. im kleineren Sinne der Freundeskreis oder die Familie die diesen Druck bewusst ausübt, nein es ist unsere VORSTELLUNG davon was diese Denken oder wie diese reagieren könnten welche Druck ausübt. Somit sind wir wieder beim Dreh und Angelpunkt angelangt, wir selbst sind es die diesen Druck ausüben.

Zugegeben, es erfordert mehr als diese Erkenntnis um nun tatsächlich die Kraft zu schöpfen sich von diesem Druck und diesen Verlustängsten los zu machen, es ist nicht leicht, aber es ist es wert. Man sollte es sich selbst Wert sein, besonders im Hinblick darauf das unser Leben auf diesem Planeten kurz ist, es so selbstbestimmt so glücklich und frei wie möglich zu leben, und das geht nur durch Selbstliebe.

Wenn wir uns selbst nicht lieben, dann nehmen wir uns selbst die Erlaubnis nach unserem freien Willen zu handeln, stellen uns immer hinter die Zufriedenheit und die Meinung Anderer, dies wird auf dauer zu 100% unglücklich machen.

 - Ein bisschen Egoismus ist gesund - damit ist NICHT gemeint, dass hier andere Mitmenschen absichtlich verletzt oder gefährdet werden, nein es geht darum sich selbst mal an die erste Stelle zu stellen. Es fällt einem selbst meist nicht auf wie oft man sich zurück setzt, sei es schon die Verabredung mit einem Freund, den man nicht verletzen möchte und deshalb zusagt und diese nun die ganze Woche wie eine Last auf den Schultern trägt.
Diese Last haben wir uns selbst aufgeladen und wir können sie auch wieder herunter nehmen, ganz freundlich ohne zu lügen können wir diesem Menschen sagen, dass wir lieber einen Abend entspannt zu Hause verbringen möchten, natürlich am besten rechtzeitig. Diese Entscheidung haben wir für uns getroffen, für Niemand anderen. Die Reaktion des Anderen können wir nicht bestimmen, aber egal wie sie ausfällt sollten wir genug Selbstliebe aufbringen können um zu wissen, dass diese für uns in dieser Situation das Richtige war.

Nun stellen sich wahrscheinlich Viele die Frage: Wie schaffe ich es so eine Selbstliebe oder zumindest eien Selbstakzeptanz aufzubauen oder zu verbessern? Woran messe ich meinen Wert?

Einige sehen jeden Morgen in den Spiegel und bemessen ihren Selbstwert an ihren Äußerlichkeiten, oder noch schlimmer einer Zahl auf einer Waage. Es gibt unendlich viele Messwerte in unserer Gesellschaft die uns den Eindruck vermitteln an ihnen könnten wir unseren Wert festmachen, Noten, sportliche Leistungen, Geld. Doch keiner dieser Werte sollte unsere Selbstliebe bestimmen, denn diese muss man mit Nichts rechtfertigen, mit Nichts,

Überlege mal, welche Komplimente würdest du deinen Freunden machen? "Ich liebe dich weil du so gut aussiehst und so tolle Noten in der Schule hast!" Niemand würde sowas sagen oder ?
Sondern eher soetwas wie "Ich liebe dich weil wir zusammen lachen können und du immer für mich da bist"

Überlege mal was du dir selbst sagen würdest, und zwar ehrlich und nicht auf irgendwelche Zahlen Werte oder Äußerlichkeiten bezogen! Falls dir das schwerfällt frage einfach mal deine Freunde oder Eltern.

Mach eine Liste mit Dingen auf die du stolz bist, natürlich können das auch mal Sachen sein wie gute Note etc., sei dir aber bewusst, dass wenn diese Leistung sinkt, dein Selbstwert es nicht tut.

Der einzige Weg je glücklich zu werden ist, sich selbst zu erlauben glücklich zu sein oder zu werden. Wir stehen uns oft selbst im Weg.

- Manchmal habe ich das Gefühl in mir sind mehrere Menschen, die sich um einen Körper streiten, doch das Ziel kann nicht sein sich für einen dieser Menschen zu entscheiden, nein das Ziel ist diese Menschen zu Freunden zu machen die Zusammenarbeiten. -



(Rohfassung, Überarbeitung erfolgt noch)

Nanda Weskott 2014






Montag, 27. Oktober 2014

Wie geht eine Gesellschaft mit dem Tod um?




Während der Tod in der modernen Gesellschaft allgegenwärtig scheint, wird das Sterben selbst eher selten thematisiert. Dabei ist sterben keineswegs ein Tabuthema. In den Vergangenen zwanzig Jahren ist es zum unausgesprochenen Hauptthema vieler Menschen geworden. Früher bedeutete Sterben das Lebensende und der schnelle Tod war die Regel. Die größte Angst war daher unvorbereitet zu sterben, weshalb der Tod auch den Beinamen: "böser Tod", trug.
Heute liegt der Tod oft am Ende eines langen Weges den man beschreiten muss. Ein langer Weg durch eine unbekannte Welt. Aber wann beginnt das Sterben? In der modernen Gesellschaft beginnt das Sterben schon mit dem hinzuziehen einer Sterbegebgleitung und in der Sterbeklinik ist festgelegt ab wann ein Mensch zu sterben beginnt. Nämlich ab dem Zeitpunkt im Leben eines Menschen wo unverkennbar und unumkehrbar dem Tod entgegengestrebt wird.  Dieser Weg ist nicht immer schön. Mit dem heutigen medizinischen Fortschritt kann eine lebensgefährliche Krankheit lange hinausgezögert werden. Dann lebt man die letzte Zeit in Isolation und in Abhängigkeit vom Arzt. Viele Meschen schrecken bei dem Gedanken an einen solchen Tod zurück und verdrängen ihn. Vergessen oder beseitigt wird dieser Gedanke jedoch nicht.  Zudem formt der Tod als Grenze aber auch einen Teil im Rahmen unseres lebens. Der Wert eines einzelnen Menschens wäre ohne den Tod schlichtweg nicht ermessbar. Ein erfülltes Leben ist nur dann möglich, wenn der Tod darin integriert ist.
Es gibt viele Reaktionen auf diesen Fortschritt. So wird beispielsweise eine ärztliche Sterbebegleitung angeboten. Die wachsende Einsicht in die problematischen Folgen der modernen Medizin  führt aber offenbar zu weitreichenden Verantwortungsbewusstsein unter den Ärzten:   
„Herr S.,
83 Jahre alt, hatte einen Schlaganfall, ist halbseitig gelähmt, bewußtseinsklar und kann sich(wenn auch mühsam) verständlich machen. Auf die Frage, ob er bald sterben müsse, antwortet der Arzt dem Patienten:                                                                                                         ‚Keine Sorge, das kriegen wir schon wieder hin – es geht Ihnen ja schon wieder ganz   gut.’ Zu den Angehörigen sagt der Arzt: ‚Die Prognose ist nicht klar, er kann noch eine ganze Weile leben oder wegen seines hohen Alters sehr bald sterben.’ Zum Pflegepersonalsagt   er: ‚Der Schlaganfall von Zimmer 23 wird wohl nichts mehr.’ Zum Klinikseelsorger: ‚Dies ist jetzt Ihr Fall.’
Diese realistische Szene, aus einem Buch über medizinische, ethische und juristische Probleme der Sterbebegleitung, zeigt nicht nur die zentrale Rolle des Arztes in der Patientenbetreuung, sondern läßt zugleich deutlich werden, warum sich Ärzte ihrer Verantwortung bei der Begleitung Sterbender kritisch bewußt zu werden beginnen. 


In der modernen Gesellschaft ist Sterben zu einer selbstständigen, in sich äußerst komplexen Lebensphase geworden. KÜBLER - ROSS fasste diesen Prozess in fünf Phasen zusammen:
1. Die Verneinung:
          Der Kranke will die Möglichkeit seines sterbens nicht wahrhaben.
2. Die Auflehnung gegen das Schicksal:
          Der Kranke wehrt sich gegen jegliches Hilfsangebot.
3. Das Verhandeln mit dem Schicksal:
          Typisch dafür ist die Suche nach einem "besseren" Arzt. Oder es wird ein religiöses    
          Gelübte abgelegt.
4. Die Depression:
           Der Kranke zeigt sich niedergeschlagen. Er verlangt nach Nähe verständnisvoller  
           Menschen.
5. Die Annahme des Todes:
           Der Kranke stimmt der unumgänglichen Realität zu.

Dabei werden die Erfahrungen mit sterbenden Menschen seltener, da aufgrund der Spezialisierungen des sterbens in den Institutionen der modernen Medizin immer weniger Menschen zu Hause sterben. Dadurch ist auch die Erfahrbarkeit des Todes geringer geworden. Der Tod wird nicht mehr anschaulich Erfahrbar. Auch nicht durch Flime oder andere Medien, denn diese Mediale Darbietung berührt die Betrachter emotional nur wenig. Die Menschen ordnen dies nicht als Tod, sondern als Unterhaltung in sein Leben ein. Durch diesen Wandel fehlt uns "in der modernen Gesellschaft der Mut zu trauern."  Das wird auch in den Todesanzeigen deutlich, in denen gebeten wird von Beileidsbekundungen  abstand  zu nehmen.
Im christlichen Glauben heißt es, dass Gott die Endlichkei der Menschen in seiner Ewigkeit, in seinem Reich, zu einer ewigen Germeinschaft umgestaltet. Wie dies allerdings geschehen soll, bleibt ein unbegreifliches Geheimnis. Allenfalls durch die Erfahrung der Liebe zwischen den Menschen kann man dies veranschaulichen.                         Abschließend kann man sagen, dass der Tod und das anschließende Trauern eine Sache der Gemeinschaft war. Menschen kamen unaufgefordert in das Haus, in dem jemand gestorben war. Heute hingegen wird ein solcher Ort eher gemieden. Die Gesellschaft verdrängt den Tod keineswegs, aber er gewinnt auch keine Gestalt.

Nico
Links:
http://www.welt.de/debatte/article13623524/In-unserer-Gesellschaft-fehlt-der-Mut-zu-trauern.html
http://www.ekd.de/download/EZWINF9.de
http://www.zeit.de/2012/46/Essay-Tod-Leben





Freiheit



Die Freiheit ist ein Gedanke der schon seit den Anfängen der Menschheit existiert und sie ist ein Grundbestandteil der heutigen westlichen Gesellschaft, doch nehmen wir, also die Menschen von denen die meisten schon immer in Freiheit leben, eigentlich die Freiheit noch als solches wahr? Kann man wissen was die Freiheit ist, was sie ausmacht, warum alle danach streben, wenn man nie unfrei war?

Bis auf wenige scheinen sich die meisten Menschen nicht im Geringsten mit dieser eigentlich wichtigen Frage zu beschäftigen, selbst ich der dies jetzt tut, kann die Frage nicht richtig und schlüssig beantworten, denn ich war – zum Glück – noch nie – und ich hoffe ich werde es auch nie – unfrei. Einige Zitate von wichtigen historischen Persönlichkeiten zeigen aber, dass die die sich die Frage stellen zu einigen interessanten Schlüssen kommen, Benjamin Franklin schreibt „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. „ - diese Voraussage, diese Prophezeiung, scheint in vielen Ländern Programm zu sein. In Großbritannien werden einige Großstädte aber vor allem London rund um die Uhr mit Überwachungskameras überwacht, die Einschränkung der persönlichen Freiheit scheint keinen mehr zu interessieren. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich nur weniger Stunden daran stört, nach einem Tag beschäftigt man sich lieber mit anderen Themen. Auch die USA betreiben eine 24/7 Überwachung, aber nicht nur in den USA, sie bedienen sich fröhlich an den Internetdaten von Milliarden von Nutzern, auch hier das selbe Prinzip, einige Wochen/Monate wird sich darüber aufgeregt, eilig wird darüber diskutiert die Beziehungen zu den USA erkalten zu lassen und plötzlich ist wieder Gras darüber gewachsen und niemanden scheint es zu stören, dass hier wieder die persönliche Freiheit verletzt wird.

Wir scheinen uns also wirklich nur solange für die Freiheit zu interessieren solange wir sie bedroht sehen, geht der normale Alltag weiter denkt man nicht mehr daran, man vergisst es einfach, verliert keinen Gedanken mehr daran.

Dieses Verhalten ist nur allzu menschlich, der Mensch kann sehr gut vergessen, solange er einen gewissen Wohlstand im Leben besitzt, die Freiheit normal und selbstverständlich erscheint. Merken wir aber das die Freiheit nicht gegeben ist, kämpfen wir für sie, bringen Opfer.
Dieses Ziel verschwindet aber in der Egalisierung, sobald ein bestimmter „Freiheitszustand“ erreicht ist. Sobald man sich wohlfühlt, seine persönliche Freiheit nicht mehr bedroht sieht.

Kann es ein Leben in völliger Freiheit geben? Diese Antwort ist so einfach wie klar.
Nur mit Kompromissen.
Wer völlige Freiheit in allen Handlungen besitzt, verletzt automatisch die Freiheit anderer. Das ist der Grund warum es Gesetze gibt, die den Grad der Freiheit so begrenzen das jeder das gleiche Maß an Freiheit besitzt.

Was aber ist die Freiheit eigentlich? Abraham Lincoln beschreibt es sehr passend:
„Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.“
Freiheiten werden andauernd neu definiert, Gerichte und Richter sehen sie sehr unterschiedlich, legen bestimmte Freiheit unterschiedlich aus, begründen Urteile mit ihrer Sicht der Freiheit.

Um die Anfangsfrage zu beantworten: Niemand der nicht unfrei ist, wird jemals verstehen was hinter dem für seine Bedeutung doch so kurzem Wort Freiheit, steckt. Selbst wenn wir als relativ freie Menschen in demokratischen Statten verstehen, warum Studenten in Hong Kong für freie und demokratische Wahlen zu zehntausenden auf die Straße gehen, werden wir nie den Hass gegen die Unfreiheit empfinden, nie wissen was man verlieren würde, wenn man die Freiheit verliert. Wenn man jedoch bemerkt das man sie verloren hat, ist es schon längst zu spät.
dadurch, die Zeit, die uns bleibt, für uns selbst z
u nutzen.
 
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